Zwillingsfamilie
Bereits 1966 entwickelte Willi Gutmann das Prinzip einer aus zwei gleichen Teilen bestehen Kreisscheibe, die er aus zwei sich an der Mittelachse eines Kreises berührenden kleineren Kreisen konstruiert hatte. Daraus entstand eine S-Form, die an das aus der asiatischen Kultur bekannte Yin-Yang-Symbol erinnert. Diese und alle weiteren auf dem Prinzip beruhenden Arbeiten bezeichnete er als S-Scheibe. Die erste S-Scheibe bestand aus vier ineinander verhängten Teilen. Im Jahr 1969 entwickelte der Künstler als erstes Multiple eine Kugel. Darauf folgten mehrere Serien. Diese Werkgruppe bezeichnete er als «Zwillingsfamilie».
Zur Entwicklung der «Zwillingsfamilie» schrieb Willi Gutmann 1973: «Das ‹Mutterstück›, verhängte S-Scheibe, eine vierteilige Messing-Plastik mit je zwei unterschiedlich dicken S-Scheiben, entstand in 1966 und wurde ‹2 x 2 verhängt in Schleife› betitelt. Die zwei ersten Kleinserien in Aluminum, auch vierteilig, entstanden im Jahr 1968. Diese Vorläufer sind alle gesägt. Im Jahre 1969 entschloss ich mich, ein erstes Werkzeug in Auftrag zu geben, besonders da sich aus einem Teil eine volle Scheibe realisieren liess und demzufolge auch ökonomisch war. Hier bildete sich erst der Begriff ‹Zwillinge›: Eine Einheit aus zwei gleichen Teilen.»
