Werk

Buelach, 2016
Es entspricht meinem Wesen, dass die meisten meiner Plastiken «in Bewegung» geraten: Immer nach neuen Erkenntnissen strebend, nie verharrend, aufbauend und ordnend, von der Basis und zur Basis.

Meinen eigenen Ausdruck habe ich in den von mir ausgeführten «Sägeplastiken» gefunden, welche von der Kleinstfigur bis zur Monumentalplastik in unerschöpflichen Variationen und Themen ausgeführt werden können. Dabei geht es vielfach darum, mobile Figuren zu schaffen, die aus einem Grundkörper gearbeitet sind, verschoben, ausgelegt, gedreht und wieder zurückgeführt werden können, je nach Stimmung, Anschauung oder Lust: Ein ernstes Spiel, eine direkte Auseinandersetzung mit der Rundform, eine Nachschöpfung des sich damit Beschäftigenden.
Intuition, das Auge, die ausführende Hand, die möglichst präzise maschinelle Bearbeitung prägen die Werke. Bei den meisten Arbeiten wird das Material nicht auf-, sondern abgetragen, die Formen aus dem Vollen herausgeschnitten und zerkleinert, wobei die einzelnen zusammenpassenden Teile – neu gruppiert – das Gesamtvolumen wesentlich vergrössern können. Indem ich zerkleinere, kann ich vergrössern; indem ich verschiebe oder drehe, kann ich erweitern. Ein Spiel der Körper, der Linien, des Lichtes und des Raumes.

Willi Gutmann, 1967